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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Freiburg, Seminar für Alte Geschichte der Universität, ID2450. Aufnahme durch Johannes Eberhardt.

Divus Claudius: Nachahmung (oder Vandalen?)
Inventarnummer: 10487

Datierung: 270-455 n. Chr.

Land: Tunesien
Münzstätte:

Vorderseite: Kaiserkopf mit Strahlenkrone (oder Diadem?) nach r.
Rückseite: Altar (oder Lagertor?).

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 1,40 g, 14 mm


Vorbesitzer:
Oberbaurat Heinrich Wefels (-1931) bis 1931

Literatur: J. Chameroy, Ein spätantiker Münzschatz aus Tunesien im RGZM. Untersuchungen zu Umlauf, Prägung und Thesaurierung von Imitationen im ausgehenden 3. Jahrhundert in Nordafrika. Jb RGZM 55 (2008) 335-428, Nr. 66-80; oder: W. Wroth, Catalogue of the Coins of the Vandals, Ortrogoths and Lombards ... in the British Museum (1911) 28 Nr. 84 (Dargestellter ungewiss).

Die Deutung der Münze ist nicht eindeutig auszumachen. Die Münze weist viel Ähnlichkeit mit nordafrikansichen Imitationen von Divo Claudio-Antoninianen (Doppeldenaren) mit einer Altardarstellung auf der Rs. aus dem 3. Jh. auf, die von J. Chameroy aufgearbeitet wurde. Alternativ wäre eine Zuweisung als vandalische Prägung im 5. Jh. möglich. Von W. Wroth werden ähnliche Münzen in die Zeit des Aufstands des Bonifatius in Afrika eingeordnet (S.27-28). Ein ähnliches Stück (28, Nr. 84; Pl. 3, Nr. 41) ordnet er wegen der rauen Gestaltung des Motives allerdings nicht den Vandalen, sondern anderen barbarischen Stämme zu. Auffällig ist hier die Vs., die ebenfalls mehr nach einer Strahlenkrone als nach einem Diadem aussieht. Die Lokalisierung in Nordafrika trifft sowohl bei einer Zuweisung zu Vadalen, als auch bei möglichen Nachahmungen von Antoninianen zu.

Fotograf Vorderseite: Johannes Eberhardt
Fotograf Rückseite: Johannes Eberhardt

Freiburg, Seminar für Alte Geschichte der Universität
Accession Zugangsjahr 1961 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Universität Freiburg, Seminar für Alte Geschichte, 10487

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