Freiburg, Seminar für Alte Geschichte der Universität Tresor
Inventarnummer
10488
Vorderseite
D N I-VSTI-NVS PP AVG [Dominus Noster Iustinus Perpetuus Augustus]. Drapierte Panzerbüste des Iustinus II. mit Helm und Schild (darauf der Kaiser als Reitersieger nach r.) in der Vorderansicht. In der r. Hand eine den Kaiser bekränzende Victoria auf Globus.
Rückseite
VICTORI-A AVGGG A // CONOB. Die Persofinikation von Constantinopolis thronend in der Vorderansicht. Sie hält in ihrer r. Hand ein Zepter und in ihrer l. einen Globus (sphaira) mit Kreuz.
Spätantike Goldmünze (eigentlich aureus solidus, „vollkommene“, „massive“ Goldmünze). Durch Constantinus I. 309 n. Chr. zunächst in Trier eingeführte Hauptmünze der Spätantike und des byzantinischen Mittelalters (dort als chrysion Nomisma bezeichnet). Ab 324 n. Chr. das alleinige volle Goldnominal im Römischen Reich. Bei gleich bleibender Feinheit im Gewicht von 1/72 des Pfundes oder 4 scripulae geprägt (also ca. 4,55 g). Entsprach 24 Siliquen. Im 6. Jh. wurden sowohl schwere Solidi (zu 24 Siliquen) als auch leichte (zu 22 bzw. 21 Siliquen) ausgegeben. Vom Solidus wurden auch Mehrfachstücke (siehe Multipla) und Teilstücke (siehe Semis/Semissis und Triens/Tremissis) hergestellt. Die sprachliche Unterscheidung von Solidus und Aureus ist eine moderne. Auch die Goldstücke entsprechenden Gewichts des frühen Mittelalters werden als Solidi bezeichnet. In Byzanz löste 1093 das Hyperpyron den Solidus nach über 700 Jahren ab.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 642 f. s. v. Solidus.
Gold ; 4,48 g; 21 mm; 6 h
Herstellung
geprägt
Münzstätte
Konstantinopolis
Region
Thracia
Land
Türkei
Literatur
A. R. Bellinger, Catalogue of the Byzantine coins in the Dumbarton Oaks Collection and in the Whittemore Collection I (1966) 198 Nr. 4 a; W. Hahn, Moneta Imperii Byzantini II (1975) 91 Nr. 5.