Glossar

Patagon

Patagon ist eine von spanischen Truppen benutzte Bezeichnung für den Albertustaler, der 1612 von den Statthaltern Albert und Isabella in den spanischen Niederlanden eingeführt wurde. Vermünzt wurde das aus Übersee eingeführte Silber und der Begriff Patagon ist wohl nach dem um Patagonien (Südamerika) führenden Seeweg gewählt.

Peso

Der verkürzte Name des „Peso de à ocho“. Name der weltweit bekannten und verbreiteten spanischen Handelsmünze der frühen Neuzeit. Eingeführt wurde sie 1497 und in der folgenden Zeit als Talermünze in Massen geprägt. Sie blieb bis ins 19. Jahrhundert die wichtigste Handelsmünze in Mittel- und Südamerika.

Pfennig

Ursprünglich deutsche Übersetzung des in den lateinischen Quellen des Mittelalters genannten Denars. Seit dem Spätmittelalter Bezeichnung für eine geringwertige Kleinmünze, seit 1871 unterster Münzwert des deutschen Münzsystems.

Synonym: Pfennige

Pfunder

Pfundner wurden erstmalig unter Erzherzog Sigismund von Tirol ausgegeben. Da der Handel ein schwereres Geldstück als die Groschenmünze erforderte, wurde diese Münze im Wert von 12 Kreuzern, 240 Berner Pfennigen oder 1/5 Goldgulden nach dem Vorbild der venetianischen Lira Tron geprägt.

Piedfort

Als Piedforts (oder auch Pieforts) werden Abschläge u.a. französischer Münzen mit regulären Stempeln auf besonders dicken Schrötlingen (Dickstücke) bezeichnet.

Synonym: Piefort

Post-Yazdagird-Ära

Auf Arabo-Sasanidischen Münzen anzutreffende Zeitrechnung. Setzt mit dem Todesjahr des letzten Sasanidenkönig Yazdagird III. im Jahre 652 n. Chr. ein. Die PYÄ entspricht also dem 21. Jahr der Yazdagird-Ära (YÄ) und dem Jahr 32 der Higra.

Synonym: PYÄ; Post-Yazdgard-Ära

Pound

Das englische Pfund. Goldmünze im duodezimalen Währungssystem Großbritanniens bis 1970, zuletzt zu 20 Schillingen (shillings) á 12 Pfennigen (pennies).

Prägestempel

Mit Hilfe von Ober- und Unterstempel werden Münzen geprägt. Der Unterstempel ist dabei in einen Amboß eingelassen und trägt das spiegelbildliche Abbild der Münzvorderseite. Der Oberstempel war zunächst nur ein Meißel zur Fixierung des Schrötlings und diente dazu, mit der Kraft des Hammerschlages den Schrötling in den Unterstempel zu pressen (dabei entstand auf dieser Seite das sogenannte Inkusum). Bald wurde auch der Oberstempel mit einer Darstellung versehen, die dann das Rückseitenbild einer Münze bildete.

Prager Groschen

Der im Jahre 1300 in Böhmen im Rahmen einer umfassenden Münzreform eingeführte Groschen mit der Wenzelskrone auf der einen und dem doppelschwänzigen böhmischen Löwen auf der anderen Seite ist mit unverändertem Bild bis 1526 geprägt worden. Den Namen Prager Groschen erhielt die Münze durch die Rückseitenumschrift. Warum die Münzen 'Prager Groschen' hießen, obwohl sie in Kuttenberg gemünzt wurden, und weshalb der Plural 'Grossi Pragenses' für die Münzumschrift gewählt wurde, ist ungeklärt. Der seit der zweiten Hälfte des 14. Jh. stark verschlechterte Prager Groschen war von großer Bedeutung für den Geldverkehr auch außerhalb Böhmens. In Süd- und Mitteldeutschland, wo die Prager Groschen massenhaft umliefen, sind sie im 15. Jh. durch die Städte vielfach zur Kursfähigkeit gegengestempelt worden.