Freiburg, Seminar für Alte Geschichte der Universität Tresor
Inventarnummer
10292
Vorderseite
D N MARCIA-NVS P F AVG. Panzerbüste des Marcianus mit Helm in Frontalansicht. Auf dem Helm ein Perlendiadem. Er hält mit seiner r. Hand einen Speer über seine r. Schulter und mit der l. Hand einen verzierten Rundschild vor sich, darauf der Kaiser als Reitersieger nach r.
Rückseite
VICTORI-A AVGGG θ // CONOB [θ um 90 Grad gedreht.]. Victoria steht gewandet, den Kopf nach l. Sie hält in ihrer r. Hand ein großes, mit Juwelen besetztes Kreuz (crux gemmata). Im r. F. Stern.
Spätantike Goldmünze (eigentlich aureus solidus, „vollkommene“, „massive“ Goldmünze). Durch Constantinus I. 309 n. Chr. zunächst in Trier eingeführte Hauptmünze der Spätantike und des byzantinischen Mittelalters (dort als chrysion Nomisma bezeichnet). Ab 324 n. Chr. das alleinige volle Goldnominal im Römischen Reich. Bei gleich bleibender Feinheit im Gewicht von 1/72 des Pfundes oder 4 scripulae geprägt (also ca. 4,55 g). Entsprach 24 Siliquen. Im 6. Jh. wurden sowohl schwere Solidi (zu 24 Siliquen) als auch leichte (zu 22 bzw. 21 Siliquen) ausgegeben. Vom Solidus wurden auch Mehrfachstücke (siehe Multipla) und Teilstücke (siehe Semis/Semissis und Triens/Tremissis) hergestellt. Die sprachliche Unterscheidung von Solidus und Aureus ist eine moderne. Auch die Goldstücke entsprechenden Gewichts des frühen Mittelalters werden als Solidi bezeichnet. In Byzanz löste 1093 das Hyperpyron den Solidus nach über 700 Jahren ab.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 642 f. s. v. Solidus.