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Die vorliegende Prägung zeigt eine ikonographische Mischung aus Innovation und Tradition: Der Augustuskopf der Vorderseite wird auf der Rückseite mit dem alten iberischen Münzmotiv des Reiters kombiniert. Letzteres stellte seit ca. 180 v. Chr. eine gängige Bildformel der Städte der Hispania Citerior dar. Als während des Sertorianischen Krieges Osca zum Hauptstützpunkt der Aufständischen unter Sertorius wurde, stieg das Motiv des iberischen Reiters zum Emblem der Revolte auf. Trotz dieser negativen Konnotation besaß das Motiv offenbar weiterhin repräsentative Wirkung: Osca verwendete es bis in die Zeit Caligulas. Vgl. dazu M. P. García-Bellido – C. Blásquez, Diccionario de cecas y pueblos hispánicos (2001) 64. Die genaue Identität oder Funktion des Reiters (Gott oder Heros?) ist weiterhin ungeklärt. Vgl. A. Arévalo, La moneda hispanica del jinete ibérico: estado de cuestión, in. F. Quesada – M. Zamora (Hrsg.), El caballo en la Antigua Iberia (2003) 63-74.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.